Keltischer Baumkalender

Die Kelten waren fast 1000 Jahre lang die führende Kulturnation in weiten Teilen Europas. Nach dem Niedergang des Druidentums hielt das einfache Volk am alten Wissen fest und gab es in Form von Bauernregeln, Märchen, Sagen, Jahreszeitritualen und Brauchtum weiter. Auch viele Orts- und Flurnamen gehen auf die keltische Sprache zurück. In unserer Sprache und in unseren Bräuchen lebt das Keltische vielfach weiter.

Die Kelten besaßen keine Tempel oder Kirchen, sondern feierten an „Kraftplätzen“ in der Natur. Kultur und Religion basierten auf dem Zusammenleben mit der Natur. Das keltische Jahr war nach dem Mondlauf eingeteilt. Deshalb existieren auch 13 „Monde“.

Die alten Monatsbezeichnungen „Hartung“, „Hornung“, „Lenzing“, … nehmen Bezug auf die Ereignisse in der Natur.

Höhepunkt bildeten die 8 Jahresfeste. 4 Feste wurden jeweils zu Beginn der Jahreszeiten gefeiert:

23.03. Frühlingsbeginn oder Tagundnachtgleiche
21.06. Sommersonnenwende
23.09. Herbsttagundnachtgleiche
23.12. Wintersonnenwende



4 Feste dazwischen fanden zu Vollmond statt:

  • Lichtmesse
  • Beltane
  • Lugnasad
  • Samhain


Es gibt mehrere Zuordnungssysteme von Bäumen zu Horoskopen, je nachdem, an welchem Kulturbereich man sich orientiert. Dieser Baumkalender leitet sich von angelsächsischen Quellen und dem „Mabinogion“ ab. Er enthält nur Bäume, die im keltischen besiedelten Nordeuropa wuchsen und die in der keltischen Mythologie erwähnt werden. Die Bäume sind ihren Eigenschaften und ihrer Symbolik entsprechend – den Jahreszeiten zugeordnet.

Auch wenn die keltischen Baumhoroskope dem Einfallsreichtum des 20. Jahrhunderts entspringen, macht es Spaß, sich selbst in den Horoskopen und den Eigenschaften der Bäume wiederzuentdecken!
 

Grundlage für diesen Kalender bilden Angaben zum Ogham-Baumkalender aus „Die weiße Göttin“ von R. Graves; „The witch’s book of Days“ von J. Kozocari, Y. Owens und J. North; „Celtic Lore and Druidic Ritual“ von R. Ryall und aus unterschiedlichen Internetseiten.
 


Zweig, Birke, Blätter | © pixabay_Mouse23

Birke

01. bis 28. November 
1. Monat

 

Farbe Weiß
Tier Schlange, Adler
Bedeutung Neuanfänge, Veränderungen, Reinigung

Nach dem keltischen Kalender beginnt das Jahr mit Samhain, wenn ein Zyklus in der Natur abgeschlossen ist. Die Birke ist der erste Baum, der nach einer Eiszeit die Vegetation beginnt und sie bevorzugt daher Länder des Nordens.

Mit einem Birkenbesen werden symbolisch rückschrittliche und negative Eigenschaften weggekehrt. Die Zweige werden als Lebensrute für Gesundheit, Kraft und Fruchtbarkeit verwendet. Die Birke verkörpert mit ihrem schlanken, weißen Stamm und den zarten hellgrünen Blättern den Inbegriff der Jugend. Birkensaft reinigt innerlich und hilft gegen Frühjahrsmüdigkeit, fördert den Haarwuchs.

Die Rinde enthält ätherische Öle. Aus ihr wurde sogar Bier gebraut. Außerdem wurde die Rinde zum Schreiben verwendet, auch zum Gerben und als Färbemittel (gelblich-grün). Birkenholz brennt sehr Gut wegen seines Gehaltes an Teerstoffen.

Die Birke ist dem keltischen Gott der Unterwelt Pwyll zugeordnet. Der Birkenmonat ist eine Zeit des Rückzugs. Die Wirkungskräfte in der Natur haben sich aus der Ebene des Sichtbaren ins Dunkle, Verborgene zurückgezogen. Der Sonnengott ist tot und wird zur Wintersonnenwende wiedergeboren.


Vogelbeere, Eberesche, Rote Frucht | © pixabay_HOerwin56

Eberesche

29. November bis 26. Dezember
2. Monat

 

Farbe Grau, Rot
Tier Pferd
Bedeutung Kontrolle über sein Leben, Reise, Schutz gegen Fremdbestimmung

Der auch als Vogelbeere bezeichnete Baum ist anspruchslos, industriefest und gehört zu den ersten belaubten Bäumen im Frühjahr. Eberesche steht für psychischen Schutz, sie soll Unglück abhalten. Heilige Stätten wurden mit Ebereschen bepflanzt. Sie waren dem Gott des Blitzes geweiht. Die Zweige wurden als „Lebensrute“ für Tier und Menschen, als auch als Wünschelruten für Metall gebraucht.

Die kleinen roten Beeren  werden bevorzugt von Amseln und Drosseln und sind ein Symbol für Kraft, Liebe, Blut und Leben. Sie Beeren enthalten Vitamin C und wurden zur Herstellung von Marmeladen, Kompott und Wein verwendet. Sie haben entzündungswidrige, blutstillende, verdauungsfördernde Wirkung.

Das Holz ist hart und widerstandsfähig und wegen seiner feinen Körnung und des Orangetons sehr wertvoll. Es wird für Einlegearbeiten (Intarsien) und Skulpturen verwendet. Epona und Rhiannon, die Pferdegöttin des keltischen Europa wird diesem Baum zugeordnet.


Erle, Schwarzerle, Blätter, Baum | © pixabay_WikimediaImages

Erle

27. Dezember bis 23. Jänner
3. Monat

 

Farbe Purpurrot
Tier Rabe
Bedeutung Reichtum, Macht, Stabilität, Hilfe bei Entscheidungen, spirituelle Führung und Schutz

Die nördliche Halbkugel ist in tiefem Winter. Alles konzentriert sich auf minimale Produktivität und Konservierung seiner Lebenskräfte. Zeit „Aufzutanken“, Schlafen, Träumen, Lesen, Nachzudenken, aber Auch zu Feiern. Es sollte nichts Neues begonnen werden in diesem dunklen Teil des Jahres.

Die Erle wächst in feuchten Landschaften in unmittelbarer Nähe zum Wasser. In einer Atmosphäre aus Nebel und oft auch Dunkelheit sind Mythen von Moor-, Wasser- und Nebelgeistern, von Hexen und vom Erlkönig angesiedelt.

Die Schwarzerle enthält in Rinde und Blüten einen Stoff, der zum Gerben von Tierhäuten geeignet ist. Die Blätter enthalten eine adstringierende Substanz. Medizinisch wird ein Absud ihrer Rinde zur Bekämpfung von Fieber und Entzündungen verwendet.

Das Holz ist so ölig, dass es sehr wasserresistent ist. Sie übersteht auch langanhaltende Überschwemmungen. Wenn sie gefällt wird, läuft die Schnittstelle rot an. Die ausgeprägten Wurzeln der Erle können als Uferbefestigung von Wasserläufen dienen. Das orangefarbene Holz ist hart und gleichmäßig.


Weide, Baum, grün, Natur, Blätter | © pixabay_Mupfel80

Weide

24. Jänner bis 20. Februar
4. Monat

 

Farbe Hell
Tier Biene, Taube
Bedeutung Fruchtbarkeit, weibliche Intuition, bringt das Leben ins Gleichgewicht

Die Weide versinnbildlicht das Feminine, Organisation und Fruchtbarkeit. Sie steht für weibliches Schaffen und wurde zusammen mit Mond und Wasser als lebensspendende Kraft verehrt.

Weiden sind duldsam und voller unbändiger Lebenskraft. Sie blüht Früh im Jahr und ist daher eine wertvolle Bienenweide. Es gibt um die 300 Sorten. Am größten wird die Silberweide. Andere Arten sind Trauerweide, Korbweide, Salweide,….

Tee aus der Rinde wirkt magenstärkend, zusammenziehend und beruhigend, außerdem hilft er bei Fieber mit Kopfschmerzen und ist schweißtreibend. Blätter und Holz mancher Weiden liefern auch einen Bestandteil für Aspirin.

Geschnittene Ruten zeigen Wasserströmungen an und reagieren auf geopathogene Zonen. Das Holz besitzt einen hohen Brennwert. Es ist der traditionelle Monat der Reinigung. Liebes- und Wetterorakel sowie Begrüßungsfeiern des baldigen Frühlings spiegeln alten Volksglauben wider.


Blätter, Laub, Natur, Laubbaum | © pixabay_Hans

Esche

21. Februar bis 20. März
5. Monat

 

Farbe Glasklar
Tier Delphin
Bedeutung Aufopferung, in einer Kette von Ereignissen gefangen sein, Wiedererwachen

Die Esche erreicht mit ca. 100 Jahren ihre volle Höhe (40 m) und zählt zu den höchsten Bäumen Europas. Dieses Ölbaumgewächs ist ein Licht und Sonnenbaum. Mit ihren fein gegliederten Blättern scheint die Sonnenenergie auszustrahlen. Sie ist der Baum der Mythologie und Legenden – der Weltenbaum Yggdrasil, Lebensbaum, Stammbaum.

Der Saft der Esche ist gut gegen Schlangenbisse. Tee aus Eschenrinde Wirkt fiebersenkend und blutstillend auf frischen Wunden, eine Auflage aus Eschenlaub wurde zur Wundreinigung verwendet. Der Gemahlene Samen ergibt ein Gewürz, ähnlich wie Piment. Eschenlaub diente zur Fütterung von Schafen und Ziegen.

Das feste und doch biegsame Eschenholz wurde für Ruder, Bootsteile und Waffen (Armbrust, Lanze, Bogen und vor allem Speere) verwendet, heute für Leitern.  Ein Talisman (Amulett) aus Eschenholz soll vor dem Ertrinken schützen.

Der Esche zugeordnet ist der Gott Oghma, Gott der Weisheit, Magie, Dichter und Krieger. Er wurde als alter Mann mit einem Kahlkopf dargestellt.


Weißdornblüte, weiße Blüte | © pixabay_pasja1000

Weißdorn

21. März bis 17. April
6. Monat

 

Farbe Lila
Tier Hirsch, Einhorn
Bedeutung Vorbereitung, Klärung, Läuterung

Der Hagedorn, auch Weißdorn oder Mehlbaum genannt, gehört zur Familie der Rosengewächse. Er wächst strauch- oder bäumchenartig, dicht, aufrecht und kann eine Höhe von 10 Metern erreichen. Charakteristisch sind die 6 cm lagen Dornen und der eher unangenehme Geruch der weißen Blütenbüschel.

Der ums Haus gepflanzte Weißdorn sollte gegen böse Geister und Gespenster helfen. Wegen seiner scharfen Dornen ist er ein Symbol des Schutzes. Hagedornhecken wurden um Felder, Häuser und heilige Orte gepflanzt, da in diesen Hecken angeblich die Feen wohnten.

Aus den kleinen roten Früchten wurde eine Art Brot gebacken. Ein Tee aus den Blüten wirkt herzstärkend, blutdrucksenkend, nervenstärkend, kreislaufstärkend und durchblutungsfördernd.

Hagedorn besitzt keinerlei giftige Eigenschaften und ist daher allen unter Stress stehenden Menschen zu empfehlen. Das Holz wurde wegen seiner Härte zu Spielzeug und Spazierstöcken verarbeitet. Die jetzt stattfindenden Flurumgänge, die Weihe von ergrünenden Zweigen und Kräutern, wurden von keltischen Bräuchen übernommen.


Eiche im Herbst | © pixabay_pasja1000

Eiche

18. April bis 15. Mai
7. Monat

 

Farbe Schwarz, Dunkelbraun
Tier Kuh, Stier
Bedeutung Sicherheit, Stärke, Vitalität

Die Eiche gehört seit dem Altertum zu den am meisten verehrten Bäumen. Sie symbolisiert Stärke, Stabilität, friedliche Produktivität, Stütze, alte Weisheit, Überlebensweisheit und ist ein Orakelbaum zur Vorhersage, und Speicher von Wissen und Erinnerung. Ihre 4 Merkmale sind die mächtige Krone, die tiefgefurchte Rinde, das unverwüstliche Holz und ist sagenhaftes Alter (kann bis zu 1000 Jahre alt werden). Es gibt bis zu 600 verschiedenen Arten. Die Eiche zieht den Blitz an und Schützt somit die anderen Bäume des Waldes.

Ein Absud aus Eichenrinde wirkt entzündungswidrig, zusammenziehend und desinfizierend. Eichenholz wurde für Fässer, Schiffsgerippe, Bahnschwellen und Wasserräder verwendet. Es ist unter Wasser fast unbegrenzt haltbar, wird schwarz und nimmt an Härte zu. Heute wird es für Zimmerwerk, Weinfässer, Treppen, Parkett und Möbel genutzt.

Das Symbol der Eichezeit ist der „Mondbulle“. Stiere sind voll erdverbundener Kraft und Zähigkeit, ebenso wie die Eiche. Nach keltischer Mythologie ist dies die Zeit, in der Göttin und Gott sich vereinigen, die Walpurgisnacht (30.4.) ist ein Fest der Liebe, der Lust und der überschäumenden Ekstase.


rote Stechpalme, Natur, Blatt | © pixabay_Elsemargriet

Stechpalme/Pinie

16. Mai bis 12. Juni
8. Monat

 

Farbe Dunkelgrau
Tier Schwan
Bedeutung Lichtstrahl, Held, Tapferkeit, Energie und Anleitung bei zukünftigen Problemen

Die Pinie wurde als Ersatz für die Stechpalme gepflanzt, da sie in dieser Höhenlage (900m) lebensfähig ist. Die Lebensstärke der Stechpalme wurde als heilig betrachtet.

Das englische Wort Holly = holy bedeutet heilig, deshalb ist die Stechpalme auch traditionelles Dekor für Weihnachten. Die roten Beeren sind giftig. Sie ist ein kleiner Baum oder Strauch und wächst nur langsam. Das Holz wurde für Speere und Wagenachsen verwendet, wegen seiner Gleichförmigkeit. Heute wird das harte Holz noch für Skulpturen und Einlegearbeiten genutzt.

In dieser Zeit zeigt sich die lebensspendende Zeugungskraft der Natur. Die Sinne des Menschen richten sich verstärkt nach außen. Kommunikation, Sprache und Kreativität sind die Eigenschaften dieses Monats.

Anrufungen der Naturgötter um Schutz und Wachstum der Saat finden statt. Die Bauern sind besonders stark vom Wetter abhängig und vielerorts werden in der Stechpalmzeit Flurumgänge = Floralien und Bittgänge für gutes Wetter abgehalten.


Haselnussbaum, Blatt, Natur | © pixabay_Hans

Haselnuss

13. Juni bis 10. Juli
9. Monat

 

Farbe Braun
Tier Schildkröte, Lachs
Bedeutung Kreativität, Wesentliches, Einsicht und Weisheit

Nussbäume aller Art sind charakteristisch für diesen Monat, harte Schalen zarter Kern, wie beim Krebs, der ja Sternzeichen in diesem Monat ist. Dies ist der neunte Monat im keltischen Baumkalender. Die Zahl neun und die Haselnuss, ein Symbol für Weisheit, gehören zur großen „Weißen Göttin“ der Kelten. Der keltische Fisch der Weisheit, der Lachs wurde weise, indem er 9 verzauberte Haselnüsse verschluckte.

Die Haselnuss galt als Symbol der Unsterblichkeit, weil die Nuss den Keim des Lebens in sich trägt. Haselnussbäume wachsen an Waldrändern und Lichtungen. Sie stellen einen Grenzbereich zum Hochwald dar und wurden deshalb für Zäune verwendet. Die Früchte enthalten Kalzium, Eisen, die Vitamine A, B1, B2 und C und weisen einen hohen Fett- und Eiweißgehalt auf.

Die Haselnuss zeigt große Anziehungskraft für Wasser, deshalb werden die Zweige auch als Wünschelruten verwendet. Das zähe, biegsame Holz eignet sich für Pfähle, Stöcke und Flechtwerk. Sommersonnenwende: Rituale und Zeremonien zu Ehren der Sonne werden abgehalten.


Weintrauben, Weinreben, Weinberg | © pixabay_JillWellington

Wein

11. Juli bis 07. August
10. Monat

 

Farbe Mehrfarbig, Bunt
Tier Löwe
Bedeutung Ernte, Frucht, Prophezeihung, der Clan, die Familie, Zeit zur Entspannung nehmen

Wein/Brombeerwein ist ein Symbol für Festlichkeit, aber auch für Blut und Opfer. Wein enthält göttliche Kraft, bewirkt dichterisch- Ekstatische Inspiration, bringt nach einem Kampf neues Leben und Kraft. Weil es im kühlen Klima der keltischen Gebiete schwierig war, Wein zu ziehen, wurde er zu einem Symbol für Wissen und spirituelle Einweihung. Wein ist die wichtigste Obstpflanze der Erde. Die Rebe ist ein sommergrüner Kletterstrauch oder Liane. Es gibt etwa 700 Arten.

Die Göttin tritt mit der Mondsichel als Schnitterin auf und schneidet das reife Getreide ab. In dieser Zeit erntet die Erde = Braut, das Leben des Sohnes = Liebhabers = Kornes für das Überleben der Gemeinschaft. Opfer für die Gottheiten wurden gebracht. Opfertiere wurden nur zu den 8 heiligen Festen geschlachtet und gegessen. Eheversprechen auf Probe wurden gegeben, Festessen und Wettkämpfe fanden statt.

Wein ist das Zeichen des Königs, der Sonne. Der Weinmonat ist geprägt durch Lebensfreude, Vergnügungen, Liebesspiele.


Efeu, Pflanzen, Blätter | © pixabay_Alexas_Fotos

Efeu

08. August bis 04. September
11. Monat

 

Farbe Himmelblau
Tier Spinne, Wolf
Bedeutung Labyrinth, Spirale, Zeit nehmen, die Seele befragen, um die richtige Entscheidung zu treffen

Efeu ist ein immergrünes Holzgewächs, das mit Haftwurzeln klettert. Die sich verzweigende und verholzende Liane kann beachtliche Ausmaße (Höhen bis zum 50 m) und ein beträchtliches Alter (wahrscheinlich bis zu 1000 Jahre) erreichen.

Efeu wird mit Unsterblichkeit verknüpft. Er symbolisiert die Wiederkehr des Lebens und die Treue. Er kriecht in zerstörte Plätze und erneuert sie mit grünem Leben. Er ist aber auch eine Todespflanze, weil er Bäumen die lebenswichtige Feuchtigkeit Entzieht und wegen seiner Giftigkeit. Viele Arten enthalten giftige Saponine, daher sollte ein Absud nur äußerlich bei Geschwüren und Entzündungen verwendet werden. Die Inhaltsstoffe des Efeus wirken antibiotisch und antiparasitär.

Priesterinnen sollen für erotische und poetische Ekstase oder zur Weissagung Efeublätter gekaut haben. Der Efeuzeit wird die Göttin als Kornmutter mit Ähren in der Hand und einem Ährenkranz auf dem Haupt dargestellt, zugeordnet. Sie symbolisiert die keltische Muttergöttin. In diesem Monat wird geerntet und Kräuter werden gesammelt.


Eibe, Nadeln, Taxus | © pixabay_Nennieinszweidrei

Eibe, Schilf

05. September bis 02. Oktober
12. Monat

 

Farbe Grasgrün, Dunkelblau
Tier Hecht
Bedeutung direkte Aktion, Ziel, Präzision, Zeitlosigkeit, Überraschungen

 

Das Schilf und die ebenfalls für diesen Monat charakteristische Eibe sind Symbole für Unsterblichkeit und Wiedergeburt.

Moses, Herakles, Perseus, Ödipus, Jason und viele andere Helden waren von ihrer Mutter im Schilf versteckt worden und daraus in einer „magischen“ Wiedergeburt oder Einweihung, von ihrer Ziehmutter Hervorgeholt worden. Schilf wurde als Blasrohr und Flöte verwendet, auch Papyrus und das Schreibrohr wurden aus Schilf hergestellt. Heute findet es Verwendung als Dämmmaterial und zur Dachdeckung.

Eibenwälder zogen sich einst über unser Land und prägten das Denken unserer Vorfahren. Die Eibe wird bis 1500 Jahre alt. Erkennbar ist sie an ihren dunkelgrünen Nadeln, der ausladenden Silhouette und den roten Früchten. Alle Teile der Eibe sind giftig. Sie wurde an heiligen Plätzen gepflanzt.

Die Eibe wächst sehr langsam, das Holz ist hart, dicht und von sehr guter Qualität und wurde früher für kostbare Truhen, Kassetten und Tabakdosen genutzt. Eiben stehen unter strengem Naturschutz.


Holunderblüte | © pixabay_Ralphs_Fotos

Holunder

03. Oktober bis 31. Oktober
13. Monat

 

Farbe Rot
Tier Kranich, Ibis, Storch
Bedeutung Tod, Wiedergeburt, Seelenwanderung, Ende des Zyklus

 

Holunder ist wasserliebend und wächst an halbschattigen Waldrändern. Er ist der schützende Lebensbaum für Haus, Hof, Tier und Mensch. Das Umhauen bzw. Verstümmeln eines Holunders bedeutete Unglück und Tod. Der Holler war mit dem Kult der Frau Holle verknüpft.

Man sah im Holunder ein Universalmittel gegen alles Unheil. Ein Tee von den Blüten stärkt die Abwehrkräfte. Die Beeren helfen bei Depression. Holunder reinigt Nieren und Magen. Besonders Erfrischend ist ein Saft aus den Blüten hergestellt. Aus den Ausgehöhlten Zweigen schnitzt man Flöten für Kinder.

Die Kräfte des Todes und der Wiedergeburt sind greifbar. Es ist eine Zeit der Rückschau auf das vergangene Jahr. Die Menschen bereiten sich auf den Winter vor. Halloween bedeutet keltisch „heilige Frau“. Sie ist wie die „Perchta“ die Göttin der Unterwelt, die ihre Pforten öffnet. Sie ist auch die weiße Reiterin, die den Zug der Toten anführt. In dieser zeit ehrt man die Verstorbenen.

Die Vorräte für den Winter sind angelegt, nun kann der Beginn des neuen Jahres gefeiert werden – Samhain.